Das Projekt

Schmetterlinge in einer Zigarrenkiste aufbewahrt

Wissensdinge

Geschichten aus dem Museum für Naturkunde

Meteoriten aus dem Vorgarten, Frösche in Alkohol, gigantische Fossilien, täuschend lebensechte Tierpräparate oder detailreiche Zeichnungen – mit all diesen Dingen aus dem Museum für Naturkunde verbinden sich ganz unterschiedliche, teils auch unerwartete Geschichten. Sie berichten von Sammelreisen oder Zufallsfunden, von Erkenntnisgewinn und wissenschaftlichen Irrtümern, von aufwendiger Bearbeitung und Pflege sowie von Ausstellungsformen und Wirkungsweisen in früheren Zeiten bis heute.

Erst durch ganz eigene Verfahren und Praktiken werden Gegenstände aus der Natur zu Museumsobjekten und zu Wissensdingen, die Fragen beantworten und neue aufwerfen können. An diesen Prozessen, wie dem Erwerb, der Bearbeitung, der Erforschung, der Präsentation und Interpretation von Dingen, sind viele Personen mit ihren spezifischen Kenntnissen und Interessen beteiligt. Nicht nur alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Museum, sondern auch Personen von außen – wie der Laienforscher, der Vogelstimmen für das Tierstimmenarchiv des Museums aufnimmt, oder die Besucherin, für die das Präparat des Gorillas Bobby aus persönlichen Gründen eine besondere Rolle spielt.

Es sind diese Geschichten mit ihren spezifischen Themen und Zugängen, die den Dingen im Museum eine vielschichtige Bedeutung verleihen. Das Forschungsprojekt Wissensdinge sammelt deshalb Objektgeschichten von möglichst vielen Personen und recherchiert neue Geschichten. Ziel ist es, beispielhaft aufzuzeigen, dass die Dinge in einem naturkundlichen Forschungsmuseum Anschauungsmaterial, wissenschaftliche Studienobjekte und Inspirationsquelle in verschiedenen Wissenskontexten sein können.

Das Forschungsprojekt Wissensdinge war auf zwei Jahre angelegt (Juni 2013 bis September 2015). In der ersten Phase wurden Objektgeschichten recherchiert und in einer Kurzversion auf der Projektwebsite veröffentlicht. Ausgewählte und weiter ausgearbeitete Beiträge sind im Herbst 2015 in Buchform erschienen. Begleitend zum Projekt fanden Veranstaltungen mit Präsentationen von Objekten sowie eine Fachtagung statt, die sich mit Fragen der methodischen Zugänge zu Wissensdingen und wissenschaftspolitischen Aspekten des material turn befasst.

Konzipiert und umgesetzt wurde das Forschungsprojekt Wissensdinge von PAN- Perspektiven auf Natur, der kulturwissenschaftlichen Abteilung des neuen Forschungsbereichs Wissenschaftskommunikation und Wissensforschung im Museum für Naturkunde.

Das Projekt lebte von der Kooperation mit zahlreichen internen und externen Kolleginnen und Kollegen sowie weiteren Gastautorinnen und Gastautoren. Wir bedanken uns deshalb sehr herzlich bei all denjenigen, die die Wissensdinge mit ihren Geschichten bereichert haben und damit vielfältige, bisweilen ungewohnte sowie neue Zugänge zu ausgewählten Museumsobjekten ermöglichten!

 


 

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Das Buch zum Projekt ist im September 2015 im Berliner Nicolai Verlag erschienen.

Museum für Naturkunde Berlin
Anita Hermannstädter, Ina Heumann, Kerstin Pannhorst (Hg.)
Wissensdinge. Geschichten aus dem Naturkundemuseum
288 Seiten, 22 x 25 cm
250 überwiegend farbige Abbildungen
24,90 EUR

ISBN 978-3-89479-950-2

Weitere Informationen gibt es hier.

 

 


 

Film ab für Sie und Ihr Lieblingsobjekt hieß es am Freitag, den 26.09.2014. Den ganzen Tag über fanden Filminterviews im Museum statt. Wir fragten Besucher: Welches ist Ihr Lieblingsobjekt in der Ausstellung und was macht dieses Ding für Sie besonders?

Mehr Informationen zum Filmdreh und zwei weitere Interviews finden Sie hier.

 


 

Kooperationspartner

Das Projekt Wissensdinge kooperiert mit folgenden Institutionen und Personen:

Seminar: Critical Animal Studies
Wintersemester 2013/2014
Institut für Anglistik und Amerikanistik, Universität Potsdam
Dozentin: Anja Schwarz

Sammlungen der Humboldt-Universität zu Berlin
Jochen Hennig, Sammlungsbeauftragter des Präsidiums
Leonore Scholze-Irrlitz, Leiterin der Landesstelle für Berlin-Brandenburgische
Volkskunde am Institut für Europäische Ethnologie

Basisprojekt: Mobile Objekte im Exzellenzcluster Bild Wissen Gestaltung
Barbara Göbel, Ibero-Amerikanisches Institut, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Anke te Heesen / Christian Vogel, Institut für Wissenschaftsgeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin

Kontakt

PAN – Perspektiven auf Natur
Museum für Naturkunde
Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung
Invalidenstraße 43
10115 Berlin

Mail: pan@mfn-berlin.de
Tel.: +49 (0)30 2093 8957
Fax: +49 (0)30 2093 8814

Team

Anita Hermannstädter
Dr. Ina Heumann
Leitung

Kerstin Pannhorst
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Johanna Lessing
Yvonne Reimers
Studentische Mitarbeiterinnen